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Vereinskronik
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Gegründet am 25. Juni 1896
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Der Verein Aquarium Zürich, kurz VAZ, wurde am 25. Juni 1896 im Strohhof in Zürich von den acht Herren Louis Schweizer, Ernst Mantel, Richard Greiffenberg, Jakob Flachsmann, August Fischer, Emil Oberholzer, Conrad Baumberger und Oswald Häring gegründet. Louis Schweizer, der Initiant der Gründung und erste Präsident, leitete den Verein während 18 Jahren von 1896 bis 1914.
Die erste Zeit Das erste Vereinslokal war die Walhalla in Gassen, wo man monatlich zweimal zusammen kam. An den Vereinssitzungen nahmen jeweils vier bis sechs Mitglieder teil.
Im Juni 1900 veranstaltete der VAZ im Helmhaus seine erste Aquarienausstellung mit grossem Erfolg, denn die Ausstellung wurde von 3300 Schaulustigen besucht. Im gleichen Jahr erfolgte auch der erste Wechsel des Vereinslokals hinüber in den schwarzen Bären. Aus Platzgründen oder weil man vertrieben wurde, folgten in den nächsten Jahrzehnten noch ettliche Lokalwechsel in regelmässigen Abständen.
Im Januar 1902 bestand der Verein aus 25 Mitgliedern und der Kassabestand betrug Fr. 77.-. 1909 war die Mitgliederzahl auf 42 angestiegen, und an den Versammlungen nahmen durchschnittlich 15 Personen teil. Die gestiegene Mitgliederzahl war unter anderem auf die wissenschaftlichen Vorträge des 1902 dem VAZ beigetretenen Dr. Roth zurückzuführen.
An der Generalversammlung vom 20. Januar 1914 tritt Louis Schweizer von der Vereinsleitung zurück und Herr Albert Lips übernimmt das Präsidium.
Die Mitgliederzahl betrug 1913 noch 67, ging aber trotz Neueintritten während des Ersten Weltkrieges auf 57 zurück, weil Mitglieder aus Fremdstaaten zum Wehrdienst einberufen wurden. Im Jahresrückblick von 1916 wird festgehalten, dass die Mitgliederzahl wieder auf 73 gehoben werden konnte und das Barvermögen auf Fr. 524.80 angestiegen ist.
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Austellungen Aquarien- und Terraienausstellung 1923. Im Jahr 1923 führte der Verein eine intensiv vorbereitete Aquarien- und Terrarienausstellung durch. Die Ausstellung wurde am 25. August in den oberen Räumen der Zentralbibliothek am Predigerplatz eröffnet und dauerte eine Woche. Es wurden 88 Terrarien und Aquarien von 28 Mitgliedern präsentiert. Durch den grossen Erfolg der Ausstellung stieg die Zahl der Vereinsmitglieder von 89 auf 121 und der Kassabestand betrug CHF 2417.
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Aquarien- und Terraienausstellung 1923
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Erste Freilandanlage
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Im Oktober des Jahres 1923 kam erstmals der Gedanke auf, eine Freilandanlage in den tümpelreichen Herderen gegen Altstetten hin zu erschaffen. Unter der Führung von Herrn Eslinger wurde die Anlage realisiert und konnte schliesslich im Herbst 1924 eingeweiht werden.
Der Verein konnte in den folgenden Jahren mit Bitterlingen aus den Tümpeln beliefert werden, obwohl durch den ständig wechselnden Stand des Grundwassers die Instandhaltung der Anlage ziemlich erschwert wurde.
Ebenfalls im Jahr 1924 fand die Gründung des Verbandes von schweizerischen Aquarienvereinen in Olten statt. 1925 zählt der Verein 138 Mitglieder und der VAZ wird Kollektivmitglied bei der Tiergartengesellschaft, woraus später der Zürcher Zoo entstand.
Im Jahr 1926 veranstaltet der Verein eine weitere Ausstellung in der Zentralbibliothek. Leider blieben die Besucherzahlen weit hinter den Erwartungen zurück.
Am 25. Januar 1927 tritt Herr Bachofner als Präsident zurück und übergibt die Vereinsleitung an Herrn Riemensberger, der Verein zählt 141 Mitglieder.
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Vereinshütte in den Herderen 1924
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Im Jahr 1932 musste die Freilandanlage Herderen wegen der schlechter werdenden Wasserqualität aufgegeben werden. Gegen Ende des Jahres wurde das Gelände des Grubenmoos gepachtet und eine neue Freilandanlage, das Grubenmoos konnte unter der Leitung von Paul Wild entstehen.
Im Jahresrückblick von 1932 wird festgehalten, dass die Versammlungen von durchschnittlich 43 Mitgliedern besucht wurden. An der Generalversammlung vom 14. Januar 1933 tritt der gesamte bisherige Vorstand zurück und Paul Wild übernimmt die Leitung des Vereins. Der Jahresbeitrag wurde auf CHF 10 erhöht und der VAZ stellt an der Zürcherischen Gartenbauausstellung einen Freilandteich und 40 Aquarien aus. In diesem Jahr erreicht die Anzahl der Vereinsmitglieder mit 145 den höchsten Stand.
An der Generalversammlung vom 21. Januar 1936 tritt Paul Wild von der Vereinsleitung zurück und Max Keller wird Präsident. Der Verein zählt 128 Mitglieder und das Vereinsvermögen beträgt CHF 4566.28. Aus den verschiedenen Teichen des Grubenmoos konnten in jenem Jahr rund 1400 Bitterlinge entnommen und für CHF 76.25 verkauft werden.
1936 war stürmisches Jahr für den Verein. Trotz grosser, unter anderem politisch motivierter Spannungen, konnte die Jubiläumsausstellung realisiert werden. Im September musste eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen werden, und die Vereinsleitung wurde wieder dem früheren Präsidenten H. Bachofner anvertraut.
Im Jahresrückblick von 1937 wird erwähnt, dass in Zürich drei Aquarianervereine bestehen: VAZ, Danio und ein von (aus politischen Motiven) ausgetretenen Mitgliedern gegründeter Verein. Im VAZ wurden 28 Versammlungen abgehalten und der Verein hatte 84 Mitglieder.
Am 1. März 1938 beschliessen die Aquarienvereine von Luzern und Zürich eine gemeinsame Zeitschrift, das «Vivarium» herauszugeben.
Die Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen auch am VAZ nicht spurlos vorbei. Die Militärdienstpflichtigen wurden zur Verteidigung der Grenzen einberufen und die üblichen Versammlungen wurden eingestellt. Immerhin konnten noch die Generalversammlungen und etliche freie Zusammenkünfte abgehalten werden. 1940 übernimmt H. Gräf das Präsidium bis 1942. Danach springt nochmals H. Bachofner bis 1946 als Präsident ein. Durch die kriegsbedingten Schwierigkeiten die Kosten zu decken, ging die gemeinsame Zeitschrift «Vivarium» 1944 leider ein.
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Vereinshütte im Grubenmoos 1938
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Die Aquarien- und Terrarienausstellung von 1956 im Kaufleuten-Saal. Diese Ausstellung fand während der rund 30-jährige Amtszeit des engagierten Präsidenten Arnold (Noldi) Zürrer statt.
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Zum 100 jährigen Bestehen des Vereins wurde unter der Leitung von Erich Bühlmann, Präsident, eine dreiwöchige Ausstellung in einer Zivilschutzanlage im Seefeld organisiert.
Die 10 Jahre Vereinsgeschichte bis zum Jubiläumsjahr 2006 Das Vereinsjahr 2000 wurde durch die erste Präsidentin des VAZ geprägt, nämlich durch Susie Scherrer. Leider war ihre Amtszeit sehr kurz. Ab dem Jahre 2002 wurde der VAZ-Vorstand in der heutigen Zusammensetzung gewählt. Der Verein lebt nach modernen Grundsätzen. Darüber hinaus führen die Ressortleitenden wichtige Teilbereiche der Vereinsarbeit selbständig — wo notwendig, erhalten sie Unterstützung vom Vorstand. Dadurch konnte eine Qualitätssteigerung in der Vereinsarbeit erreicht werden, was sich in den Mitgliederzahlen niederschlägt. Grössere Projekte werden ausschliesslich durch Sponsoring finanziert. Im Jahre 2005 wurde der Aquariumverein Rasbora Zürich aufgelöst und die acht übriggebliebenen Mitglieder wieder in den VAZ integriert — darunter der Ehrenpräsident Franz Remund. Das Vereinsleben findet vorwiegend im Grubenmoos statt. Dies wurde erst mit der Renovation und dem Innenausbau des Vereinshauses durch das Grubenmoos-Team möglich gemacht. Der Brauch, dass VAZ-Mitglieder regelmässige Aquarien-Ausstellungen durchführen, wird vom jetzigen Vorstand und den Ressortleitenden in Form der Zürcher Aquarientage fortgesetzt. Gerade in den letzten Jahren nahmen in der Aquaristik die Verhaltensbeobachtungen an den Fischen wieder einen sehr grossen Stellenwert ein. Weiter hat die Aquaristik einen sehr hohen Standard erreicht. Dadurch ist die richtige Pflege eines Aquariums aber nicht billiger und auch nicht einfacher geworden. Dies wird bei der Vereinsarbeit berücksichtigt.
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